Projekte der Karl-Heinz Bode GmbH in Ochtrup bei Steinfurt im Münsterland

Bauverein startet an der Beethovenstraße

Ein besonderes Wohnbauprojekt 

Es ist ein besonderes Projekt, für das der Bauverein am Mittwochmorgen zum symbolischen ersten Spatenstich geladen hatte. Über einen Planungshorizont von zehn Jahren sollen die Gebäude des Bauvereins an der Laurenz, der Beethoven- und der Schubertstraße durch Neubauten ersetzt werden. Und das ist dringend notwendig, denn die Häuser stammen zu einem Großteil noch aus den 1950er Jahren.

So sehen die Planungen des Bauvereins für das Areal an der Beethovenstraße derzeit aus. Für die beiden Gebäude in der Mitte erfolgte am Mittwoch der symbolische erste Spatenstich. So sehen die Planungen des Bauvereins für das Areal an der Beethovenstraße derzeit aus. Für die beiden Gebäude in der Mitte erfolgte am Mittwoch der symbolische erste Spatenstich. 

Das Wetter will am Mittwochmorgen beim ersten Spatenstich für das Wohnbauprojekt des Bauvereins an der Beethovenstraße nicht so richtig mitspielen. Doch dafür scheinen die Verantwortlichen in den vergangenen zwei Jahren alles richtig gemacht zu haben. Denn die Planungen, das Areal zwischen Laurenz- und Beethovenstraße mit den aus den 1950er Jahren stammenden Mehrfamilienhäusern neuzugestalten, dauern bereits seit 2016 an. Nun erfolgte also der symbolische ersten Spatenstich.
Anfangen will der Bauverein in diesem Jahr mit zwei Neubauten im Innern des Quartiers. Dort wo früher einmal kleine Gärten und Hütten der Anwohner ihren Platz hatten, sollen zeitnah als erster Schritt insgesamt 36 neue Wohneinheiten entstehen. Alle anderen Bauten auf der insgesamt 16 000 Quadratmeter großen Fläche sollen ebenfalls ersetzt werden.
Ursprünglich hatte der Bauverein angedacht, die Häuser an der Laurenzstraße 80 bis 94 zu sanieren. Doch das habe sich als wenig sinnvoll herausgestellt, erklärte Aufsichtsratsvorsitzender Hermann-Josef Stascheit . „Das Projekt ist schon etwas Besonderes“, befand er in seiner Ansprache. Ziel des Bauvereins: bezahlbarer Wohnraum. Das Projekt ist auf mindestens zehn Jahre angelegt. Nach und nach sollen alle Gebäude ersetzt werden. Auf den Neubau im Kern folgen die Beethoven-straße 25 bis 29, sowie 31 bis 35 im Jahr 2021, die Hausnummern 37 bis 39 in 2023 sowie 41 bis 43 und Schubertstraße 2 bis 4 in 2025. Zuletzt sind die Gebäude an der Laurenzstraße an der Reihe – vermutlich 2027 oder 2028.
Der Bauverein hat sich natürlich Gedanken zur energetischen Gestaltung der Häuser gemacht. Die bis zu 70 Jahre alten Bauten seien einfach nicht mehr auf dem neuesten Stand, weiß Elke Reckels vom Vorstand sehr genau. Deshalb strebt der Bauverein ein Wärmecontracting mit den Stadtwerken an. Bei dieser Art der Energielieferung wird auf dem Gelände ein kleines gasbetriebenes Blockheizkraftwerk errichtet. „Das ist wie ein kleines Fernwärmenetz“, verdeutlicht Hermann-Josef Stascheit. Das Antriebsaggregat könne bei Bedarf vergrößert werden, eine Notfallheizung steht für den Fall der Fälle bereit. Derzeit laufen aber noch die Vertragsverhandlungen mit den Stadtwerken. Kommt es zu einem positiven Abschluss, würden die künftigen Mieter des Bauvereins selbst mit den Stadtwerken abrechnen. Die aufwendigen Nebenkostenabrechnungen entfallen. Einen kleinen preislichen Aufschlag gebe es zwar, doch diese etwa zehn Prozent würden durch die reduzierte Grundmiete von 5,35 Euro pro Quadratmeter wieder aufgefangen.
Wie auch schon in den 1950er Jahren ist die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum in Ochtrup groß, berichtet Elke Reckels. Aus einer Mieterversammlung brachte der Bauverein als Ergebnis mit: Es sind vor allem kleine Wohneinheiten für Einzelpersonen gefragt. „Das haben wir in unseren Planungen berücksichtigt“, betont Elke Reckels. Jürgen Blömker, Sachgebietsleiter Wohnraumförderung beim Kreis Steinfurt, freut sich vor allem über die auch weiterhin günstigen Mieten. Wenn eine Person für eine Wohnung mit 250 Euro Kaltmiete auskomme, sei das ein Traumwert, versicherte der Kreisvertreter.
Die Finanzierung des Projekts läuft übrigens nicht wie zunächst geplant über KfW-Darlehen, sondern über öffentliche Fördermittel. Im Dezember vergangenen Jahres erhielten die Planer den Zuwendungsbescheid der NRW-Bank, berichtet Hermann-Josef Stascheit.
Für die beiden ersten Gebäude erwartet der Bauverein Kosten in Höhe von etwa 4,6 Millionen Euro. Mehr als 80 Prozent werden durch öffentliche Gelder für den sozialen Wohnungsbau abgedeckt. Dies sei nur möglich, weil bei diesem besonderen Projekt nicht die Rendite im Vordergrund stünde, sondern die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, betont Elke Reckels.


Quelle: Westfälische Nachrichten

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